SCHAROUN ENSEMBLE

1983 fanden sich Mitglieder der Berliner Philharmoniker zu einem neuen Ensemble zusammen und benannten sich nach dem Architekten ihres heimischen Konzerthauses, Hans Scharoun. Noch im gleichen Jahr präsentierte sich das Scharoun Ensemble mit Franz Schuberts Oktett D 803 erstmals der Öffentlichkeit – ein Eckpfeiler seines Repertoires, mit dem es sich 2026 auch den Ludwigsburger Schlossfestspielen präsentiert. Dabei begeistern die acht Musiker*innen nicht nur mit ihrem Gründungswerk, sondern kosten mit Wolfgang Amadeus Mozarts Hornquintett ihre facettenreichen Timbres voll aus. Noch vielschichtiger wird es mit Hans Werner Henze, dem das Scharoun Ensemble mit vier Oktett-Sätzen zum Geburtstag gratuliert: Über Hölderlins Hymne »In lieblicher Bläue« komponierte Henze 1958 eine Kammermusik für Tenor, Gitarre und acht Soloinstrumente, die er Benjamin Britten widmete und mit der er sich stilistisch von der vorherrschenden Avantgarde abwandte. Das ursprünglich 12-sätzige Werk ergänzte er 1963 um ein abschließendes Adagio, mit dem die »Kammermusik 1958« insgesamt vier rein instrumentale Oktett-Werke enthält. Am 1. Juli 2026 wäre der 2012 verstorbene Komponist 100 Jahre alt geworden.