Nachdem das letzte Jahr von Stillstand geprägt war, stellte das Eröffnungskonzert mit der Dirigentin Oksana Lyniv ein wahres Aufatmen dar. Zwar durften wir auch im Mai kein Publikum empfangen, waren jedoch sehr glücklich über die digital stattfindende »Fest Spiel Ouvertüre«, deren Programm die aktuelle Situation ein- und unser kulturelles Vakuum aufgefangen hat. Über die Stille, die Teil jenes Stillstands ist, eröffnet John Cages »4'33''« eine Reflexion, die besonders in dieser Zeit unter die Haut geht. Die Landschaftsidylle von Ludwig van Beethovens Sinfonie »Pastorale« zerbricht am frappierenden Spiegelbild der Gegenwart, das der Fotograf und Umweltaktivist J Henry Fair mit dem Film »Das Lied von der Erde for the 21st Century« eingefangen hat. Zum Abschluss erklingt die immense Schönheit der Welt in Gustav Mahlers »Das Lied von der Erde« und ist dabei Trost und Wermutstropfen zugleich.
Die »Fest Spiel Ouvertüre« war Oksana Lynivs Debüt bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. In dieser Premiere mit der Mezzosopranistin Anna Larsson und dem Tenor Christian Elsner als Solist*innen ergründete sie die Balance zwischen Mensch und Natur – ein substanzielles Thema, das passender nicht sein könnte als Auftakt zu einem »Fest der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit«.
Das
Eröffnungskonzert wurde live aus dem Forum im Schlosspark auf unsere Digitale Bühne
und bei ARTE Concert übertragen. Der mitreißende Festivalstart ist noch bis Anfang November On-Demand verfügbar.