array(5) { ["beschr"]=> string(3334) "SAMUEL BARBER Adagio for Strings, op. 11\n\n»Geschichte der Gegenwart« für Bariton und Orchester. Ein Gemeinschaftswerk belarussischer Komponist*innen und Dichter*innen. \nEin Auftragswerk von VITALI ALEKSEENOK. \nI. KANSTANTIN YASKOU »Versuch in Ahnenforschung«\nII. ANONYM »Ein Gedicht«\nIII. OLGA PODGAISKAYA »Die Stadt ist ein Fluss« \n\nTŌRU TAKEMITSU »Air« für Flöte solo\n \nFRANZ SCHUBERT Sinfonie Nr. 7 h-Moll, D 759 »Unvollendete«\n \n\nGuillermo González Querflöte\nÄneas Humm Bariton Vitali Alekseenok Musikalische Leitung\nOrchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele\n»Statt wie ursprünglich geplant, begegneten wir uns also nicht mit einem Taktstock und einer Flöte in einem Konzertsaal, sondern mit Trauerblumen neben einem Blutfleck auf den Straßen von Minsk.« Vitali Alekseenoks Begegnung mit Maria Kalesnikava verlief anders als erwartet. Beide stammen aus Belarus und sind seit ihrer Auswanderung wichtige Akteur*innen der Kulturszene in Deutschland. Zur Präsidentschaftswahl im August 2020 kehrten beide in ihr Heimatland zurück und protestierten gegen den autokratischen Amtsinhaber Alexander Lukaschenko und seine Wahlfälschung. Ganz Belarus erwachte aus einer langjährigen Lethargie und begehrte auf. Das Regime reagierte mit Unterdrückung und grausamer Gewalt; so ist Kalesnikava eine von vielen unrechtmäßig Inhaftierten. Die Belarus*innen antworten jedoch mit einer entwaffnenden Gewaltlosigkeit und Kreativität und setzen dem Blutvergießen ihre Unschuld entgegen. Diese besondere und bewegende Art des Protests führt das mutige Volk über das Initialereignis der Präsidentschaftswahl hinweg fort, auch wenn sich die Anzahl der Beteiligten aufgrund von Haft oder Flucht dezimierte. Solange Lukaschenko an der Macht ist, ist nichts gewonnen; bis dahin schreibt sich eine »europäische Geschichte der Gegenwart«, die aus friedlichen und demokratischen Ländern wie Deutschland größtenteils ausgeblendet wird.\n\nVitali Alekseenok ist uns als Dirigent bekannt. Seine Erlebnisse in Minsk haben ihn und seine Art zu musizieren stark geprägt. Dass er mit seinen Konzerten allerdings nichts für sein Heimatland tun kann, zerreißt ihn innerlich. In »Die weißen Tage von Minsk« hat er schließlich eine Chronik der belarussischen Revolution verfasst, um Aufmerksamkeit auf die Situation in Belarus zu lenken. \n\n »Freut ihr euch mit uns? Leidet ihr mit uns?«, fragt die belarussische Dichterin Valzhyna Mort im Vorwort zu seinem Buch. Mit seinem eigens zusammengestellten Abendprogramm im Ludwigsburger Forum weiß er jedoch durchaus mehr als nur Empathie zu erzeugen. In drei zeitgenössischen Gedichtvertonungen von belarussischen Komponist*innen erlebt das Publikum hautnah, auf welchen poetischen und klanglichen Wegen die dortigen Zu- und Notstände verarbeitet werden – hymnisch, betend, verzweifelt. Die Stille, die Tōru Takemitsus Flötenstück »Air« verkörpert, passt zu der friedlichen Qualität der belarussischen Revolution. Sie ist jedoch noch nicht am Ziel, was auch mit Franz Schuberts »Unvollendete« zum Ausdruck kommt.\n\nDas Konzert wird live von ARTE Concert übertragen.\nDie Veranstaltung ist Teil des Abo-Pakets »Welt im Wandel«\n\nWeiterführende Informationen\n\nProduktionsbild © Wikimedia Commons Public Domain\n \n" ["end"]=> string(10) "1654970400" ["ort"]=> string(33) "Forum am Schlosspark, Ludwigsburg" ["start"]=> string(10) "1654970400" ["titel"]=> string(27) "Die Unvollendete Revolution" }